Aktualisierung 18.4.2019:
Der Zahnarzt, der gegen Jameda geklagt hat, hat den Prozess verloren. Er hatte dem Bewertungsportal gekündigt - und danach zehn seiner positiven Bewertungen gelöscht. Di Welt berichtet (16.4.2019):
https://www.welt.de/regionales/hamburg/article192033645/Jameda-Zahnarzt-verliert-vor-Gericht-gegen-Aerzte-Bewertungsportal.html

Auch der NDR (16.4.2019):
https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Bewertungsportale-fuer-Aerzte-mit-Vorsicht-nutzen,bewertungsportale100.html

Text 13. März
Wie Bewertungsportale an ihre Bewertungen kommen und welche Bewertungen der Wirklichkeit entstammen, darüber gibt es im Netz ganze Rubriken, Kolumnen und Diskussionsforen. Unabhängig von all diesen Diskussionen bleibt die Wirksamkeit der Portale ungebrochen. Das wiederum führt mittlerweile zu Klagen, nicht nur bei Ärzten. Und zu hanebüchenen Aktionen.

So wurden einem Kieler Zahnarzt, der seine Mitgliedschaft bei jameda kündigte, zehn positive Bewertungen entzogen. Nun klagt er, weil er darin eine Bestrafungsaktion sieht. Jameda hingegen sieht darin nur eine zufällige Zeitgleichheit. Die Bewertungen wären in jedem Fall zu prüfen gewesen.

Stuttgarter Nachrichten, 12.3..2019:
https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.arzt-gegen-jameda-rechtsstreit-um-nicht-nachvollziehbare-bewertungen.c9184e5d-c707-4eb1-b6f6-5a43472549b9.html

Ärzteblatt, 13.3.2019:
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/101617/Arzt-gegen-Jameda-Rechtsstreit-um-geloeschte-Bewertungen

In Essen klagte eine Zahnärztin gegen eine einzelne Bewertung einer Patientin (WAZ, 6.3.2019, mit weiteren Infos zu einer Ärztin, die eingeklagt hat, dass ihre Daten gelöscht werden):
https://www.waz.de/staedte/essen/essener-aerztin-klagt-vor-olg-gegen-bewertungsportal-jameda-id213637969.html

Die Süddeutsche Zeitung hatte 2019 über die Ärztin berichtet, die die WAZ oben erwähnt – und drei Ärzte nach den Auswirkungen des Portals auf den beruflichen Alltag befragt (20.2.2018):
https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/jameda-urteil-protokolle-1.3870914

Aber auch Portalen, die auf Seriosität Wert legen, geht die gekaufte und organisierte Bewertungspraxis gegen den Strich. So klagt gerade das Portal Holidaycheck gegen eine Bewertungsfirma, die die Vorwürfe hinwiederum als Verleumdung bezeichnet. (Merkur, 13.3.2019, und viele andere Medien).
https://www.merkur.de/reise/holidaycheck-klage-gegen-fake-bewertungen-verklagtes-unternehmen-spricht-verleumdung-zr-11848514.html

Auch Amazon kämpft auf der Seite der „Guten“ – und klagt gegen bezahlte Rezensionen. Nun gibt es einen Gerichtsbeschluss, wonach Drittanbieter bei Amazon bezahlte Rezensionen kennzeichnen müssen. Der Spiegel berichtete am 5.3.2019:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/frankfurt-amazon-will-bezahlte-produktbewertungen-offenlegen-a-1256399.html

Beratungen, Tipps und Hinweise von Rechtsanwälten gibt’s im Internet einige. Hier nur eine Seite. Ausgewählt aufgrund des Aktualisierungsdatums – und der Infoübersicht.
https://www.ra-plutte.de/negative-bewertungen-internet-loeschen-uebersicht-tipps/