Sie kennen’s gewiss auch: Das Lied vom Apfel mit den fünf Stübchen, darinnen je zwei schlummernde Kernchen, die vor sich hinträumen. Hängen wird er am Ende, der Apfel, und zwar am Weihnachtsbaum. Das Lied ist volkstümlich, der Verfasser und das Alter also unbekannt.

Nun gibt’s neuen Stoff. Denn naturwissenschaftlich betrachtet hat der Apfel viel mehr zu bieten als nur zwei mal fünf Kerne: Der ganze Apfel wird bewohnt von 100 Millionen Bakterien. Und je nachdem, ob bio oder konventionell, unterscheiden die sich auch noch ganz gewaltig. (Alle Links am Textende.)

Die Forscher haben natürlich nicht herausfinden können, wovon diese 100 Millionen Bakterien träumen. Da ist jetzt eine neue Generation volkstümlicher Dichter gefragt. Und wenn die künftige vierte und/oder fünfte Strophe wirklich gelingen sollte, wer weiß, dann hängen ja vielleicht schon bald wieder Äpfel an den Weihnachtsbäumen.

Das Weihnachtsfest interessiert die Forscher weniger, sie sind aus auf die Wirkung der Bakterien auf die Darmflora. Und auch da können wir aufs Volkstümliche zurückgreifen: An apple a day keeps the doctor away. Wikipedia kann hier sogar eine Datierung vornehmen. Nämlich 1866. Damals war allerdings das Sprichwort ein wenig länger. Und irgendwie netter: Eat an apple on going to bed, and you’ll keep the doctor from earning his bread.

 In meinem kleinen Apfel,
Da sieht es lustig aus:
Es sind da drin fünf Stübchen,
Grad wie in einem Haus.

In jedem Stübchen wohnen
Zwei Kerne schwarz und fein,
Die liegen drin und träumen
Vom lieben Sonnenschein.

Sie träumen auch noch weiter
Gar einen schönen Traum,
Wie sie einst werden hängen
Am lieben Weihnachtsbaum

  

Links zur Apfel-Berichterstattung: