Das E-Rezept soll ab September stufenweise eingeführt werden und ab 2023 in allen Bundesländern möglich sein. Darauf haben sich Vertreter des Gesundheitswesens geeinigt.

Der BR berichtet am 01.06.2022 hier:
https://www.br.de/nachrichten/netzwelt/e-rezept-wird-ab-september-stufenweise-eingefuehrt,T7VccoY

Die Stuttgarter Nachrichten sehen Fortschritte beim E-Rezept. Pilotprojekte in Westfalen-Lippe und Schleswig-Holstein. Artikel vom 01.06.2022:
https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.internet-gesundheitsbranche-beschliesst-zeitplan-fuer-e-rezept-einfuehrung.a9ee0447-ba33-4ce7-9b36-f24224606a59.html

Das Bundesministerium für Gesundheit informiert hier. Und beginnt mit dem schönen Beispiel vom Bankenwesen und dem Überweisungsträger aus Papier, den wir – so die Unterstellung – ja auch nicht mehr nutzen.
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/e-rezept.html

Sprachlich arbeitet das Bundesministerium für Gesundheit hier völlig geschickt. Mit einer Suggestiv-Frage unterstellt es dem Leser, dass er längst online überweist. Die Statistik aber spricht nicht unbedingt dafür, dass der Überweisungsträger sich schon überlebt hat. Denn noch (= Anfang 2021) ist ein erklecklicher Anteil von Menschen, vor allem von älteren Menschen, eben nicht online beim Banking. Bericht destatis, 27.01.2021:
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2021/01/PD21_035_639.html

Die Gematik selbst informiert selbstverständlich auch. Und hier können Sie gleich oben im Bild wunderschön sehen, wie man mit dem Handy und dem QR-Code, der mutmaßlich das eRezept ist, in die Apotheke geht. Anschließend sind die Infos aufgesplittet nach Benutzergruppen: Apotheke, Praxis, Versicherter etc:
https://www.gematik.de/

Die Pressemitteilung der Gematik zum E-Rezept finden Sie hier:
https://www.gematik.de/newsroom/news-detail/pressemitteilung-flaechendeckende-e-rezept-nutzung-erfolgt-stufenweise-westfalen-lippe-und-schleswig-holstein-starten

Das E-Rezept hat bei der Gematik auch eine ganz eigene Web-Seite:
https://www.das-e-rezept-fuer-deutschland.de/

Orthographisches:

Das E-Rezept war – orthographisch gesehen – lange variabel unterwegs: e-Rezept, eRezept und E-Rezept. Mehr Möglichkeiten gibt’s nicht. Es setzt sich jetzt offensichtlich die Schreibweise E-Rezept durch. Der Duden hat noch keine Antwort, aber Analogien sind genügend möglich: Der E-Rechner, die E-Mail, der E-Roller, E-Banking und E-Business, E-Bus und E-Buch. (Aber die e-Moll-Tonleiter). Also werden wir demnächst gewiss auch das E-Rezept aus der Apotheke abholen – und im Duden finden.

Ausblick nach Österreich:

In Österreich ist das E-Rezept zwar schon eingeführt, aber nicht vollständig. Wiener Zeitung, 01.06.2022, aktualisiert 02.06.2022:
https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/politik/oesterreich/2149352-Elektronisches-Rezept-vorerst-nur-fuer-Kassenaerzte-finanziert.html

Der österreichische Standard berichtet ebenfalls, auch über den Stand der Umsetzung. Schön sind hier die Leserkommentare, die dem Teufel, der im Detail steckt, dicht auf der Spur sind. Denn der Alltag mit dem E-Rezept hat auch so seine Tücken. 01.06.2022:
https://www.derstandard.de/story/2000136229445/e-rezept-soll-bis-ende-juni-flaechendeckend-verfuegbar-sein