Für Jens Spahn brennen gerade gleichzeitig mehrere Kreuzfeuer, die er entweder er selbst oder die Presse um seinetwillen angezündet hat. Und so manch einer würde aus dem Kreuzfeuer gern den Scheiterhaufen schichten.
Tatsächlich sind es auch Brennpunktthemen: Abtreibung, Selbsttötung und die Therapie Homosexueller. Beide Seiten werfen Scheite ins Feuer. Ob es dabei aber wirklich immer um eine Sachdiskussion geht?
Das Fazit vorweg: So neu sind die Debatten gar nicht, Spahn hat schon im Herbst sowohl zur Homo-Therapie als auch zur Sterbehilfe deutlich Stellung genommen. Der Mittel- und auch der Ausgangspunkt der jetzigen Berichterstattung scheint – zumindest aus Google-Perspektive – der Berliner Tagesspiegel zu sein.
Eine Linksammlung zu allen drei Themen:
Die Abtreibungs-Studie:
Berliner Morgenpost, Kommentar, 18.2.2019:
https://www.morgenpost.de/kolumne/single-mom/article216465837/Abtreibungsstudie-Jens-Spahn-verprellt-die-Haelfte-seiner-Waehlerschaft.html
Bild-Zeitung, Alice Schwarzer zu Spahn 17.2.2019:
https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/schwarzer-zu-spahn-plan-gesundheitsminister-verplempert-5-mio-euro-60185386.bild.html
WAZ, Kommentar, 18.2.2019):
https://www.waz.de/panorama/abtreibungsstudie-jens-spahn-verprellt-die-haelfte-seiner-waehlerschaft-id216465837.html
Kritik evangelischer Frauen auf evangelisch.de (15.2.2019):
https://www.evangelisch.de/inhalte/155100/15-02-2019/evangelische-frauen-sind-gegen-spahns-abtreibungs-studie
Positive Kritik/Berichterstattung bei idea (18.2.2019):
https://www.idea.de/politik/detail/psychotherapeutin-kritik-an-spahn-studie-ist-unberechtigt-108193.html
Sterbehilfe:
Der Tagesspiegel, 19.2.2019:
https://www.tagesspiegel.de/politik/gesundheitsminister-ignoriert-urteil-jens-spahn-verhindert-sterbehilfe/24010180.html
Kommentar im Tagesspiegel, 19.2.2019:
https://www.tagesspiegel.de/politik/sterbehilfe-jens-spahn-macht-einen-kniefall-vor-der-kirche/24014644.html
Erstaunlich, dass die Meldung – forciert durch den Tagesspiegel – gerade so viel Furore macht. Denn schon im September 2018 hatte Spahn Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) aufgefordert, die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts, wonach Schwerstkranken nach Prüfung Suizid-Medikamente zu bewilligen seien, nicht anzuwenden. Damals berichtete u.a. das Ärzteblatt (10.9.2018):
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/97743/Staatliche-Sterbehilfe-Spahn-verteidigt-Nichtumsetzung-hoechstrichterlichen-Urteils
Verbot der Therapie von Homosexualität:
Der Tagesspiegel (19.2.2019):
https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/queerspiegel/geplantes-verbot-von-homo-heilungen-schwul-und-in-therapie-gezwungen/24013750.html
Bild – zur Talkrunde in Berlin zum selben Thema (19.2.2019):
https://www.bild.de/lgbt/2019/lgbt/talkrunde-in-berlin-die-grosse-diskussion-ueber-homoheilung-60210570.bild.html
MDR, (16.2.2019):
https://www.mdr.de/nachrichten/politik/inland/spahn-will-homo-therapien-verbieten-100.html
Auch hier erstaunlich: Der Tagesspiegel schreibt zwar, dass Spahn sich „endlich“ zu dem Thema äußere. Er hat aber bereits im August 2018 deutlich Stellung bezogen, damals berichtet u.a. die „Apotheke adhoc“:
https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/politik/spahn-homo-heilung-ist-koerperverletzung-konversionstherapien/