Von Mechthild Eissing auf Freitag, 27. Januar 2023
Kategorie: Gesundheitswesen

Ein Marshallplan also soll es sein - oder: Das Bild hängt schief

Das Bild hängt schief. Bildlich gesehen meine ich. Diesmal ist es Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek, der, bildlich gesprochen, die falsche Schublade geöffnet hat, als er in die Bilderkiste griff, um eine Reform des Gesundheitswesens in Deutschland zu fordern. Ein Marshallplan muss her, so seine Erkenntnis.

Der Marshallplan, so die Auskunft auf Wikipedia, „war ein historisch bedeutendes Wirtschaftsförderungsprogramm der USA für den Wiederaufbau der Staaten Europas nach dem Zweiten Weltkrieg. Im Zeitraum von 1948 bis 1952 wurden Hilfen im Wert von ca. 13,12 Milliarden US-Dollar (entspricht 2020 rund 141,67 Milliarden Dollar) an viele, insbesondere westeuropäische Staaten geleistet.“
https://de.wikipedia.org/wiki/Marshallplan

Na hoppla! Wenn da mal nicht die Schwerkraft des Bildes mehr als schwerwiegend ist!

Müssen wir jetzt davon ausgehen, dass Holetschek das Gesundheitswesen in Deutschland mit Hilfe der Amerikaner sanieren will? Wo doch das Gesundheitswesen in den USA strukturell nicht positiv von sich reden macht …

Oder sollen wir davon ausgehen, dass wir gerade so etwas Ähnliches wie den Zweiten Weltkrieg hinter uns haben? Legt Holetschek den Vergleich der Pandemie mit dem Zweiten Weltkrieg mit Absicht nahe? Ist er ihm nahezu entschlüpft? Oder ist ihm der Vergleich gar gänzlich entglitten?

Behandeln wir das Thema doch mal tiefenpsychologisch und verschwörungstheoretisch gleichzeitig: Tief in seinem Innern ist der bayrische Gesundheitsminister fest davon überzeugt, dass wir einen Krieg verloren haben, Hilfe aus den Staaten brauchen – und dass dann das nächste Wirtschaftswunder uns retten wird.

Ein bisschen bin ich jetzt vom Thema abgekommen: Holetschek wehrt sich in Wirklichkeit gegen kleinklein und Reförmchen. Nachzulesen beim BR, 26.01.2023:
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/holetschek-fordert-reform-im-gesundheitswesen-marshallplan,TU2AvYl

Sollten Sie stattdessen lieber weiterhin über schiefe Bilder – und ihre Folgen – nachdenken wollen, hier geht’s zu Loriot auf Youtube:
https://www.youtube.com/watch?v=Z-Jvs6C0ehE

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