Von Mechthild Eissing auf Dienstag, 16. Juli 2019
Kategorie: Gesundheitswesen

Bertelsmann-Studie: Die Hälfte aller Krankenhäuser ist verzichtbar - aktualisierte Linksammlung: 16.7.2019

Köln und Umgebung hat zu viele Krankenhäuser, auf mehr als die Hälfte könne man verzichten. So lautet das Ergebnis einer Studie, die die Bertelsmann Stiftung in Auftrag gegeben hat. Den Bericht darüber hat der Kölner-Stadt-Anzeiger heute (15.7.2019) auf die Titelseite gestellt. Einen großen Artikel gibt es zudem noch auf der Seite 3. Online sind die Infos nur für Abonennten oder solche, die es noch werden wollen, abzurufen. Die Studie nimmt Köln und Umgebung als Modellregion, um Aussagen über ganz Deutschland nahezulegen. Die Bertelsmann Stiftung informiert hier:

https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/startseite/

Das Fazit der Studie, wie sie sich im Kölner Stadt-Anzeiger liest, lautet schlicht: Mit weniger Krankenhäusern wäre der Personalmangel nicht so groß, die Versorgung dennoch sichergestellt, da die Fahrtwege sich nicht drastisch verändern würden. Verhindert würde aber Komplikationen, die darauf zurückzuführen sind, dass die Krankenhäuser unter Personalmangel leiden.

Als Motiv für die Studie ist die große Konkurrenz unter Krankenhäusern genannt. Daher fasst sie sich selbst auch als exemplarisch für andere Regionen auf, ja sogar für ganz Deutschland auf.

Noch ein paar Zahlen: In Deutschland gibt es 1400 Kliniken, auf weit mehr als die Hälfte könne verzichtet werden. Für die Region Köln würden 14 statt 38 Häuser ausreichen. Eine Konzentration auf unter 600 Kliniken deutschlandweit könne helfen Komplikationen und Todesfälle zu vermeiden. Etwa 35 Prozent aller stationär behandelten Fälle, die im Rahmen der Studie untersucht wurden, seien auch ambulant zu behandeln.

Der Link zum nicht kostenlosen KSTA+:
https://www.ksta.de/politik/besser-versorgt-mit-14-statt-38-kliniken--koeln-hat-laut-studie-zu-viele-krankenhaeuser-32856620#

Die Ankündigung des Artikels auf Facebook mit bereits 41 Kommentaren (7:50 Uhr):
https://www.facebook.com/permalink.php?id=141063022950&story_fbid=10156481183912951


ARD-Reportage "Krankenhäuser schließen - Leben retten"


 Weitere Artikel, Kommentare, Filmbeiträge, Satirisches vom 15.7.2019:

Kirchliches:

Domradio (Erzbistum Köln) berichtet hier:
https://www.domradio.de/themen/soziales/2019-07-15/stiftung-fordert-neuordnung-der-krankenhauslandschaft
und stellt ein Interview mit Ingo Morell, dem stellvertretenden Vorsitzende des Katholischen Krankenhausverbandes online, Überschrift: "Nicht zu Ende gedacht":
https://www.domradio.de/themen/soziales/2019-07-15/nicht-zu-ende-gedacht-katholischer-krankenhausverband-kritisiert-forderung-nach-klinik-schliessungen

evangelisch.de - Google verweist auf einen Artikel von epd auf evangelisch.de über die Bertelsmann-Studie. Überschrift: "Studie: Halbierung der Klinikzahl könnte Qualität verbessern". Die Links führen mittlerweile (16.7.2019) allerdings ins Leere - und auch auf der Webseite evangelisch.de wird man nicht weiter fündig. Über die Gründe und über das Geschehen mag jeder selber spekulieren.

Fündig wird man aber bei der Evangelischen Wochenzeitung "Unsere Kirche.de". Überschrift: "Studie: Bessere Versorgung mit weniger Kliniken:
https://unserekirche.de/kurznachrichten/studie-halbierung-der-klinikzahl-koennte-qualitaet-verbessern-15-07-2019/

Regionalsender:

Satirisches:

Der Postillon veröffentlicht eine wunderschöne Satire zur Studie, in der an einem einzigen Superstandort alle Fachkräfte gebündelt werden. So sei gesichert, dass der Patient immer im besten Krankenhaus behandelt werde. Noch schöner das Fazit. Deshalb als Zitat: "Menschen in den Alpenregionen, an der Nordsee und anderen Gegenden, die besonders weit von Deutschlands Superklinik entfernt leben, wird laut Studie empfohlen, im Idealfall schon mehrere Stunden vor einem lebensbedrohlichen Notfall einen Krankenwagen zu rufen."
https://www.der-postillon.com/2019/07/bertelsmann-superklinik.html

Reaktionen und Artikel vom 16.7.2019:

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