Sag’s in Bildern. Die Charité geht bei der Aufklärung von Herzkatheter-Operationen jetzt in die Comic-Sprache über. Ergebnis: Die Patienten verstehen mehr und sind weniger besorgt.
Nachrichten aus dem Gesundheitswesen
Die Päpstliche Akademie hatte 20 Wissenschaftler für zwei Tage in die Vatikanischen Gärten eingeladen. Die Gäste standen vor keiner leichten Aufgabe: Es ging um die personalisierte Medizin, ihre Chancen, ihre Risiken, das unterschiedliche Verständnis des Begriffes. Das Domradio berichtet mit einem Artikel von KNA und einer Hintergrundinformation über die Päpstliche Akademie (11.4.2019):
Vier lebendige Bienen in den Tränensäcken einer Frau, die mit Schmerzen im Auge ins Krankenhaus gegangen war. Ihr Glück: Da sie Kontaktlinsen trug, hatte sie sich nicht getraut die Augen zu reiben. Die Geschichte aus Taiwan bei RTL (10.4.2019):
Die Bilanz zu Beginn: Nach den ersten Selbstmordgedanken dauerte die Therapie 2 Jahre, 27 Medikamente und die Suche nach der Ursache kostete bis zum Fund der „schuldigen“ Bakterien mehr al 400.000 US-Dollar. Die Patienten- und Leidensgeschichte fällt aus verschiedenen Gründen aus dem Rahmen. Die Katzenkratzkrankheit selbst birgt schon Stoff genug fürs Studium, der Patient war möglicherweise auch vorbelastet. Die Geschichte ist eine spannende Lesegeschichte im Spiegel (Datum: 7.4.2019). Überschrift: „Die Katze will mich töten“.
Gegner vorgeburtlicher Gentests demonstrieren in Berlin dagegen, dass Gentests eine Kassenleistung werden sollen. 150 Aktivisten mit und ohne Behinderung waren dort. Auch Natalie Dedreux hat an der Demo teilgenommen. Dedreux hat das Down-Syndrom und machte bundesweit auf sich, vor allem aber auf Menschen mit Down-Syndrom aufmerksam, als sie die Bundeskanzlerin offen ansprach – und später Besuch von ihr bekam.
In Gießen können Medizinstudenten jetzt eHealth, digitale Medizin und Telemedizin lernen. Das Angebot ist freiwillig und basiert auf der Zusammenarbeit von Justus-Liebig Universität und Rhön-Klinikum.
Sie heißt EAMIV, soll in die Software der Arztpraxen integriert werden und die Ärzte über Nutzenbewertungsverfahren von Medikamenten informieren. Ärztevertreter fürchten zusätzliche Kosten für Ärzte und wehren sich. Das Ärzteblatt berichtet (9.4.2019):
IGeL-Leistungen seien eine Unsitte, ist Werner Bartens von der Süddeutschen Zeitung überzeugt. Manchmal seien sie sogar kontraproduktiv – und auch Ärzte seien nicht immer angetan von dieser Form der Angebote. Der Kommentartext wird als Video-Kolumne angeboten. Heißt für den Leser: Zuschauer werden – und erst die Werbung gucken. Der Kommentar kommt dann, videotechnisch gesehen, ziemlich schlicht rüber, was sich aber positiv abhebt von so manchem Info-Video, das nur auf Klicks ausgelegt ist.
Die DMEA in Berlin hat begonnen, Bundesgesundheitsminister Jens Spahn macht nicht etwa die Eröffnung, sondern das „Opening“ (Dienstag, 9. April, 13.30 - 14.30 Uhr Stage A, Halle 1.2). Und die Staatsministerin für Digitalisierung hat am zweiten Tag ihren Presse-Auftritt – als „Keynote Speakerin“*. (Mittwoch, 10. April, 16.45 - 17.15 Uhr, _Stage A, Halle 1.2). Die DMEA ist eine Quasi-Premiere – sie ist die Nachfolgerin der ehemaligen ConhIT.
Die TU Dresden bekommt ein neues Zentrum für Digitale Gesundheit. 40 Millionen Euro will die Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) laut einer Mitteilung in das Zentrum investieren. Weitere 20 Millionen hat das sächsische Wirtschaftsministerium in Aussicht gestellt. Die Ziele: fächerübergreifende Forschung, bessere Patientenversorgung, Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft bei der Medizintechnik ...
LandArztMacher heißt ein Projekt, oder besser vielleicht eine Projektsammlung, die dazu beitragen will, dass Medizinstudenten Landärzte werden. Der Weg geht nicht über „Lockmittel“, sondern über die Ausbildung.
Was hat das Hauptzollamt in Frankfurt mit Schönheit und Gesundheit zu tun? Diese Frage, die Sie sich selbst so sicher nie gestellt hätten, beantwortet die Süddeutsche Zeitung. Juliane Funke zählt aus den 20662 vom Zoll beschlagnahmten Dinge die auf, die einem verabsolutierten Gesundheits- und Schönheitsbegriff zuzuordnen sind.
Aufklärung vor Operationen ist Pflicht, die Angabe des Risikos in genauen Prozentzahlen hingegen nicht. So reicht das Wort „vereinzelt“ hin, wenn auf ein Risiko hingewiesen wird, das 20 Prozent beträgt, so das Urteil des Oberlandesgerichtes Frankfurt. Im konkreten Fall hatte ein Mann geklagt, bei dem es bei einer Operation am Oberarm Komplikationen gegeben hatte.
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft hat sich umgefragt – oder umfragen lassen. 200 Ärzte und 100 Apotheker sind die Grundlage für folgende Ergebnisse: 9 von 10 Ärzten benutzen leichte oder auch mal gar keine Passwörter. Der E-Mail-Verkehr läuft nicht auf Grundlage moderner Verschlüsselungstechniken*. Teile von Passwörtern finden sich schon mal im Darknet. Berichte beim MDR und bei Heise.de – beide vom 8.4.2019.
Neue Anwendungsbeschränkungen für Antibiotika (Fluorchinolone), der Deutschlandfunk berichtet, 8.4.2019:
Das Berliner Gesundheitsinstitut (BIG) wird in die Charité integriert. Damit ist der Bund zum ersten mal Teilhaber ein einem Universitätsklinikum, berichtet das Portal „Forschung und Lehre“ (8.4,.2019):
Microsoft stellt zum Ende des Jahres seine elektronische Patientenakte, die als persönliche Akte gedacht war ein. Gründe wurden nicht genannt, der Nachrichten-Artikel auf heise.de betont jedoch die Schwierigkeiten des Datenschutzes. Zum 20. November werden alle Daten gelöscht, informiert heise.de. Der Dienst wurde 2007 in den USA gestartet – und kam 2011 nach Deutschland.
Nur noch alle drei Jahre – nicht mehr alle zwei – können Kassenpatienten ab 35 Jahre eine Vorsorgeuntersuchung beanspruchen. Die Änderung kommt vom G-BA – und sie sie leise und unerwartet gekommen, berichtet die Augsburger Allgemeine (6.4.2019):
Ärztemangel auch in den Gesundheitsämtern. In ganz Deutschland arbeiten in 400 Gesundheitsämtern 2500 Ärzte – ein Drittel weniger als vor 20 Jahren. Über den Protest der Mediziner berichtet Christina Lich von der HNA am 5.4.2019:
Der Vorwurf wiegt schwer – und er ist schon lange öffentlich. Ein Arzt der Mindener Mühlenkreiskliniken weigere sich, im OP mit Frauen zusammenzuarbeiten. Ab hier gibt es verschiedene Versionen: Eine Mitarbeiterin sagt, er habe sie schon mehrfach aus dem OP geworfen. Außerdem heißt es, sei sein Wunsch im Dienstplan berücksichtigt worden. Die Debatte in öffentlichen Netzwerken mit und um Mitarbeiter der Kliniken blieb nicht aus – und nun griffen die Kliniken zu einer ungewöhnlichen Antwort: Sie luden Journalisten in die Klinik, damit sie dort Mitarbeiter befragen konnten. Heraus kam, was jeder erwartet: Nein, die Vorwürfe sind falsch – und es wäre gar nicht möglich, die Arbeitsabläufe „frauenfrei“ zu organisieren. Der WDR berichtet.
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