Die KBV hat sich unter Patienten umgefragt – und da sie das regelmäßig tut, lassen sich Verhaltens- und Anforderungsänderungen auf seiten der Patienten gut herauslesen. Die FAZ hat gut gelesen – und sammelt interessante Ergebnisse. Eines ist, dass den Menschen in den großen Städten der Weg zum Arzt eher zu weit scheine, als den Menschen vom Lande. Mehr Infos hier (18.8.2019):
Nachrichten aus dem Gesundheitswesen
Im Herbst startet in Augsburg ein Medizinstudium, das anders aufgebaut ist, als Medizinstudenten es von den meisten Unis kennen. Die Augsburger Allgemeine hat am 16.8.2019 ein Interv iew dazu mit dem Studiendekan Christoph Schindler eingestellt:
In Hamburg ist ein dementer Patient im Krankenhaus, ein ehemaliger Kommissar, auf Abwege geraten – und hat aus dem Keller nicht mehr zurückgefunden. Zwei Wochen lang hatte man nach ihm gesucht – auch mit Polizeihunden. Nun wurde er tot gefunden. Zufällig.
Vergessen Sie alles, was sie bislang über Musikerkrankheiten wussten. In Grünwalds Freitagscomedy werden Sie nämlich sowieso eines besseren belehrt. Die Sendung aus dem Bayerischen Rundfunk wurde am 15.2.2019 auf Youtube eingestellt, hier der Originallink:
https://www.youtube.com/watch?v=DGuBf13GfNI
Über die Freitagscomedy erfahren Sie mehr auf Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Gr%C3%BCnwald_Freitagscomedy
Und sollten Sie nach diesem Video einen Narren an Grünwald gefressen haben: Auf Youtube gibt’s mehr davon ...
hinter diesem Google-Link gleich eine ganze Liste voller Grünwalds:
https://www.google.com/search?q=gr%C3%BCnwald&client=firefox-b-d&source=lnms&tbm=vid&sa=X&ved=0ahUKEwiY8_rMgYXkAhVQzIUKHaCzCmwQ_AUIEigC&biw=1067&bih=486
Auch Väter bringt die Geburt eines Kindes schon mal aus dem seelischen Gleichgewicht. Der Berufsverband deutscher Nervenärzte hat auf die Existenz der postpartalen Depression auch bei Männern jetzt hingewiesen, t-online nimmt den dpa-Artikel darüber auf (15.8.2019):
Die Pharmazeutische Zeitung nimmt heute die Kritik der Ärzte an dem Internetportal von Medikura Digital Health auf, das Nebenwirkungen von Arzneimitteln online sammelt. Die Kritik der Ärzte wende sich dagegen, dass ein gewinnorientiertes Unternehmen sich in die Meldungskette zwischenschalte (14.8.2019).
Die Tropenzecke Hyaloma hat zum ersten Mal in Deutschland jemanden mit Fleckfieber angesteckt, lautet die Nachricht der Stunde. Ein Pferdewirt aus Siegen war erkrankt – und hatte die Zecke eingeschickt. Der Mann konnte mit Antibiotika geheilt werden.
Nachdem eine ältere Frau gestorben ist, die sich in der Ostsee mit Vibrionen infiziert hatte, zählt die Presse die Ansteckungen. RTL zählt sechs Ansteckungen in diesem Jahr – und erinnerte an drei Todesfälle im vergangenen Jahr (14.8.2019).
Eike Wenzel, Trend- und Zukunftsforscher genauso wie Publizist, geht im Handelsblatt der Frage nach, wie die Zukunft der Medizin aussehen könnte. Dabei schmettert er zuerst galant wie direkt die Bertelsmann-Studie als Milchmädchenrechnung zurück: Dort wo Mangel bereits erkennbar ist, könne man nicht noch mehr Mangel als Antwort organisieren. Wenzel will hingegen die engen Krankenhausmauern auf allen – auch übertragenen – Ebenen überwinden, und lotet aus, inwieweit die Ansprüche des Patienten, der sich längst schon zum Kunden mausert, die Medizin und den Alltag der Zukunft bestimmen. Ob er bezüglich der Zukunft ins Schwarze trifft, ist dabei vielleicht sogar weniger wichtig – seine Beschreibung des Wandels trifft hingegen die Gegenwart ganz gut (13.8.2019):
Privatpatienten sind eine finanzielle Bereicherung vor allem für Haus- und Zahnärzte. So salopp lässt sich die Quintessenz einer Studie der Privatversicherer zusammenfassen. Der Mehrumsatz der Privatversicherten sei 2017 auf 13,23 Milliarden Euro angestiegen. Das sind ca. 226 Millionen Euro mehr als 2016. Gründlicher ausgewertet haben die Studie das Handelsblatt (11.8.2019) und cash online (12.8.2019):
Tim Szent-Ivanyi arbeitet fürs RND (Redaktionsnetzwerk Deutschland) und hat heute morgen mit seinem Artikel über das Milliardengeschäft mit der Beatmung schwerkranker Menschen einen bundesweiten Treffer gelandet. Es berichten nicht nur die großen und kleinen Tageszeitungen, auch die Blätter, die an und für die Börse gelesen werden, sind auffällig gut dabei.
Die These des Autors, mit der er dem Gesundheitsminister Jens Spahn folgt: Die Beatmung schwerkranker Patienten bringt gutes Geld – und wird deshalb lang und ausdauernd ausgeführt. Der Gesundheitsminister will nun zweierlei: Geld sparen und sich für die Patienten einsetzen, die möglichst schnell wieder selbständig atmen lernen können sollen. Das Ganze hat der Minister auch schon als Gesetzesvorhaben formuliert, der dem RND vorliegen soll.
„Die Gefahr des Ärztemangels kannte ich zum Start des Filmprojektes lediglich aus den Medien“, schreibt Autorin Frauke Siebold über die Filmdoku, die heute abend (13.8.2019) im ZDF unter der Rubrik 37 Grad ausgestrahlt wird. Die Doku beginnt um 22.15 Uhr – und dauert eine halbe Stunde. Als Video kann man sie bereits online abrufen. Der Ankündigungstext enthält eine umfassende Inhaltsangabe und die Stellungnahme der Autorin.
Notfall Hausarzt
Praxensterben in Deutschland
ZDF, 13.8.2019, 22.15 Uhr
https://www.zdf.de/dokumentation/37-grad/37-notfall-hausarzt-100.html
Dass richtiges Atmen bedeutend zur Gesunderhaltung beiträgt, ist wahrscheinlich eine Binsenwahrheit. Aber eine derjenigen einfachen Wahrheiten, die das Gesundheitssystem nicht wirklich nutzen kann. Das zumindest ist eine Grundannahme im Artikel von Peter Kolakowski im Deutschlandfunk. Der Artikel vom 11.8.2019 ist umfassen recherchiert und geht einmal durch die Geschichte. Auch bis zu Johann Gottlieb Moritz Schreber. Der Erfinder des Kleingartens wollte nämlich Tuberkulose mit Atmen und Luft heilen. Auch wenn’s nicht geklappt hat: Luftkurorte lindern – und das immer noch.
Berliner Biologen stellen aus Muscheln und Bakterien einen Superkleber her, der zur Behandlung von Wunden und Knochenbrüchen dienen kann, berichtet das Portal Bioökonomie. Seinen Ursprung nahm das Projekt in der TU Berlin, die bereits 2017 darüber berichtete:
Die Nachricht von dpa läuft gut. Auf das Thema Lachgas als Partydroge steigen die verschiedensten Medien gerne ein. Die Neuigkeit besteht dabei nicht wirklich darin, dass junge Leute eine vergleichsweise kostengünstige Droge, die zudem auch noch legal ist, entdeckt haben. Die aktuelle Nachricht besteht eigentlich "nur" darin, dass niederländische Städte ein Verkaufsverbot fordern und dass das niederländische Gesundheitsministerium dieses prüfen will.
Die Nachricht bzw. die Diskussion darüber, wie krebserregend Palmöl ist, ist gewiss nicht neu. Aber offenbar gerade wieder neu aufgerollt. Mit der Umweltkatastrophe im Hintergrund rücken die Autoren jetzt die krebsgefährdeten Kinder in den Vordergrund. Das ist umso wirksamer, als dass die beliebten Nuss-Nougat-Aufstriche nicht nur von ferrero gerne in den Mittelpunkt der Palmöl-Diskussion gestellt werden. Aber Kekse und Co. gehören auch dahin. Eine kleine Linksammlung:
Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hat heute (9.8.2019) für NRW ein virtuelles Krankenhaus angekündigt. Gemeint ist damit eine Plattform, auf der die Kenntnisse und Erfahrungen der Fachärzte gebündelt werden. Es geht um den elektronischen Austausch von Patientendaten und um Videosprechstunden.
Heise.de meldet Zweifel an, ob der Patient künftig bei den Gesundheits-Apps tatsächlich die Kontrolle über seine Daten behält. Wichtig sei auch hier das Kleingedruckte. Der Artikel von Hartmut Gieselmann ist vom 9.8.2019 – und schmückt sich mit einem Spahn-mit-Patientin und-App-Foto, das zwar gestellt, aber vielleicht auch darum durchaus vielsagend ist:
Die OTH Amberg-Weiden (Ostbayrische Technische Hochschule) bietet demnächst einen Studiengang zum Physician Assistant an. Die Besonderheit: Es ist keine vorherige Ausbildung im Gesundheitswesen nötig, wie es bei anderen Studiengängen an staatlichen Hochschulen der Fall ist.
EAMIV heißt die neue elektronische Arzneimittelinformationen-Verordnung, die am 3. August in Kraft getreten ist. Die Begründung zu der Verordnung auf der Seite des BMG lautet:
„Damit Ärztinnen und Ärzte eine wissenschaftlich belastbare therapeutische Entscheidung treffen können, brauchen sie gute und neutrale Informationen als Grundlage. Darum verbessern wir das Informationsangebot für Ärztinnen und Ärzte über die Nutzenbewertung von neuen Arzneimitteln. Künftig soll die Praxissoftware die Ergebnisse der Nutzenbewertung abbilden. Dadurch ermöglichen wir Ärztinnen und Ärzten, die sehr umfangreichen Ergebnisse des Gemeinsamen Bundesausschusses, besser in der Praxis nutzen zu können.“
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/gesetze-und-verordnungen/guv-19-lp/bessere-information-ueber-den-zusatznutzen-von-neuen-arzneimitteln.html
KBV Praxisnachrichten
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