Die Weihnachtsdebatte wird noch nicht wirklich offen geführt, dafür ist Weihnachten den Deutschen zu heilig. Christlich hin oder her. Unter dem Tannenbaum sei die Familie gesegnet. Aber die Lücke, die die noch nicht eingetretene Weihnachts-Corona-Debatte wenige Tage nach dem durchdiskutierten und allseits ausgefallenen Martinsfest hinterlässt, lässt sich füllen: Silvester. Und hier geht es ausnahmsweise mal nicht darum, wie viele Leute aus wie vielen Haushalten in wie vielen Sektflaschen wie viele Raketen stecken dürfen, es geht auch nicht darum, wie sehr die Vernebelung und Verdichtung der Luft von 24 bis 2 Uhr dem Virus das Infizieren erleichtert, nein, es geht darum, die Intensivstationen von Silvester-Brandopfern freizuhalten. Das Motiv ist ehrenvoll – und die Debatte reicht durch mehrere deutsche Großstädte, allen voran Berlin und Köln. Die Niederlande sind – diesmal – schon vorausgelaufen: Dort herrscht an Silvester das Böller-Verbot.

Der Merkur berichtet am 16.11.2020:
https://www.merkur.de/politik/silvester-corona-regel-deutschland-feier-feuerwerk-koeln-berlin-bayern-spd-fdp-streit-deutschland-zr-90101253.html

Der WDR, 15.11.2020:
https://www1.wdr.de/nachrichten/silvester-feuerwerk-verbot-gefordert-100.html

Wobei es bei diesem Thema wieder ist wie immer: Die einen sagen so, die anderen sagen anders und die NRW-CDU sagt, dass Silvester nicht ausfallen darf. Der gesundheitspolitische Sprecher der CDU, Peter Preuß, bringt das auf eine durchaus bemerkenswerte Beteuerung.

„Ich kann Ihnen versichern: Niemand will den Jahreswechsel verbieten.“

 

Die Rheinische Post fand dieses Bekenntnis offenbar auch vielversprechend, sie setzt dieses Zitat gleich in die Überschrift (16.11.2020): Leider lässt sich die Rheinische Post nur hinter Bezahlschranke lesen:
https://rp-online.de/nrw/landespolitik/silvester-2020-nrw-soll-jahreswechsel-wegen-corona-verboten-werden_aid-54620869

Mehr aus NRW in der WAZ (16.11.2020):
https://www.waz.de/politik/nrw-regierungsparteien-wollen-feuerwerk-zu-silvester-id230919882.html