Die Barmer verlagert die Krankenkasse ins Handy. T-Systems und der ID-Dienstleister Verimi sollen dieses digitale Angebot für 8,7 Millionen Versicherte stemmen. So die Nachricht von gestern. Und manchmal steht – entgegen aller journalistischen Lehre – die wichtigste Nachricht doch am Schluss, zumindest im Artikel vom von chip.de am 30.06.2022: „Verimi und T-Systems erklärten, die vorgestellte Lösung sei so konzipiert, dass auch weitere gesetzliche wie private Krankenkassen die Komponenten als Grundlage ihres Angebotes nutzen könnten.“
https://www.chip.de/news/Gesundheitskarte-kuenftig-auf-dem-Smartphone-Neuerung-fuer-fast-9-Millionen-Versicherte_184320466.html

Auch in Computerbild, 29.06.2022:
https://www.computerbild.de/artikel/cb-News-App-Check-Barmer-Gesundheitskarte-kommt-aufs-Smartphone-32964267.html

Der Auslöser für diese großangelegte Umstrukturierung liegt im „Digitale-Versorgungs-und-Pflege-Modernisierungsgesetz (DVPMG)“. Laut Nachrichtentexten müssen Krankenkassen dem Patienten ab 2023 eine sichere digitale Lösung anbieten. Im DVPMG selbst ist der 1. Januar 2024 genannt – aber einen wirklichen Überblick über dieses Änderungsgesetz gewinnt wohl nur derjenige Leser, dem die Grundlagen vertraut sind. Deswegen für alle Insider oder Einsteiger hier der Link zum Gesetz:
 https://www.bgbl.de/xaver/bgbl/start.xav?start=//*%5B@attr_id=%27bgbl121s1309.pdf%27%5D#__bgbl__%2F%2F*%5B%40attr_id%3D%27bgbl121s1309.pdf%27%5D__1656664603162

Der Traum vom Ausweg aus der oder vom Umweg um die eGK ist durchaus älter. Im Mai 2018 berichtete das Ärzteblatt über die Spahnschen Pläne – der beide Wege gleichzeitig gehen wollte.
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/95155/Handy-koennte-neue-Alternative-zur-elektronischen-Gesundheitskarte-werden